Das Olympia-Qualifikationsturnier in Paris lief für die österreichische Delegation nicht wie erhofft. Das Team fährt ohne Olympiaticket von der französischen Hauptstadt wieder nachhause. Nur noch Bettina Plank darf von einem Olympia-Ticket träumen.
Für Bettina Plank folgte nach einem souveränen 2:0 gegen Tsang Ting aus Hong Kong ein äußerst bitteres 1:9 gegen die Kasachin Moldir Zhangbyrbay, die aber das Finale erreichten konnte. In der Trostrunde kämpfte Betti gegen die deutlich größere Koreanerin Yang Soyoung und geriet durch drei Fausttreffer mit 0:3 in Rückstand, konnte 1:02 Minuten vor Schluss aber mit einem sehenswerten Ippon ausgleichen. Wenig später folgte ein weiterer Ippon, der aber nicht gewertet wurde. Die Koreanerin, die gewöhnlich in der Klasse -61 kg kämpft, ging dann 34 Sekunden vor Schluss erneut in Führung und sorgte für den 4:3-Endstand. Die Karatedo Wels-Athletin landete damit auf Platz elf und verpasste somit das Tokio-Ticket.
„Betti hat gekämpft wie eine Löwin, scheiterte aber an diskussionswürdigen Kampfrichter-Entscheidungen. Es ist nicht das Ende der Welt, in einer Kampfrichter-Sportart muss man auch Fehlentscheidungen hinnehmen.“, erklärt Karate Oberösterreich Präsident Ewald Roth.
Für die zweite Sportlerin aus Oberösterreich Lejla Topalovic war in der Kategorie Kumite -61 kg schon in der ersten Runde Schluss. Sie verlor knapp mit einem 1:2 gegen Aleksandra Ilankovic aus Ungarn.
Auch die restlichen Nationalteammitglieder konnten sich nicht durchsetzen und mussten sich nach den jahrelangen Vorbereitungen auf diesen Event geschlagen geben. Damit verpassten auch sie das vermutlich einzige Olympia-Turnier in Tokio, denn in Paris 2024 steht Karate voraussichtlich nicht am Programm. Einzig Bettina Plank darf sich noch Hoffnungen machen, denn die European Games-Siegerin könnte noch einen Kontinental-Quotenplatz bekommen. Die Entscheidung wird nächste Woche von der WKF getroffen. Bettina hat hier eine realistische Chance, doch noch auf den Tokio-Zug aufspringen zu können.