„Danke, Betti!“ – Karate OÖ verabschiedet eine Ikone

Mit Standing Ovations, bewegenden Worten und eindrucksvollen Bildern wurde am 11. September 2025 im Olympiazentrum Oberösterreich die mit Abstand erfolgreichste Karatesportlerin des Landes verabschiedet. Bettina Plank hat nach fast zwei Jahrzehnten voller Erfolge, Höhen und Tiefen, ihren Rücktritt vom Leistungssport bekanntgegeben. Unter dem Motto „Per aspera ad astra – Auf rauen Wegen zu den Sternen“ blickte die Karate-Community in Linz auf eine einzigartige Karriere zurück und sagte einer Ausnahmeathletin Dank.

Bettina Plank prägte fast zwei Jahrzehnte den internationalen Karatesport. Sie begann ihre Laufbahn im Alter von neun Jahren in Vorarlberg, wurde bereits mit 16 ins österreichische Nationalteam berufen und war viele Jahre Leistungssportlerin beim Bundesheer. Seit 2013 bereitete sie sich in Oberösterreich, im Olympiazentrum und im Budokan Wels, auf die größten Wettkämpfe der Welt vor.

Ihre sportlichen Erfolge sprechen für sich: Olympia-Bronze Tokio 2021, zweimal Gold und einmal Silber bei den European Games (2015, 2019, 2023), Europameisterin 2015, WM-Bronze 2016 in Linz und 2018 in Madrid, zahlreiche weitere EM-Medaillen, Staatsmeistertitel und dreimal Grand Winner der Premier League, der höchsten Turnierserie in der Karatewelt.

Ein Moment für die Ewigkeit bleibt der 5. August 2021 im Nippon Budokan von Tokio. Als Karate erstmals und zum bislang einzigen Mal im Olympiaprogramm stand, nutzte Bettina ihre Chance und schrieb mit dem Gewinn der Bronzemedaille österreichische Sportgeschichte. (Bettina Plank: Der Weg zu Olympia-Bronze)

Die Feier im mit mehr als 120 Personen prall gefüllten Olympiazentrum Oberösterreich, die von KOÖ-Präsident Ewald Roth und Lora Ziller moderiert wurde, war geprägt von Rückblicken, Höhepunkten und Gänsehaut-Momenten. In einem „Heldinnen-Epos in vier Kapiteln“ zeichnete Ewald Roth, der Bettinas Weg hautnah miterlebt und begleitet hatte, die Stationen einer märchenhaften Karriere nach, unterlegt mit zahlreichen Videos, Fotos und eindrucksvollen Statistiken aus fast 20 Jahren Spitzensport.

Neben den Sternen-Momenten wurden, getreu dem Motto der Veranstaltung, auch die rauen Wege zu den Sternen in den Erzählungen nachgezeichnet, in denen sich die besonderen Charaktereigenschaften von Bettina zeigten. Mut, Leidenschaft, Entschlossenheit, Kampfgeist, Disziplin, aber auch Teamgeist, Empathie und die Kraft, nach Niederlagen wieder aufzustehen und weiterzumachen, das waren, so Ewald Roth, die Faktoren, die Bettina zu einem Vorbild im Karate-Sport gemacht und unzählige junge Athletinnen und Athleten inspiriert und motiviert hätten. Die Bronzemedaille in Tokio, die er 2021 als Olympia-Manager von Karate Austria vor Ort miterlebt hatte, bezeichnete der KOÖ-Präsident als „Manifestation der Gerechtigkeit des Universums“.

Begleitet wurden die einzelnen Kapitel des Heldinnen-Epos durch dazu passende Musikstücke der hervorragenden Band „The Black Beans“.

Zum Ende der Feierstunde nahm sich Bettina in einer langen und emotionalen Rede die Zeit, allen Menschen persönlich zu danken, die sie auf ihrem Weg begleitet hatten.

Nach unzähligen Runden auf der Matte verneigt sich Bettina Plank und tritt ein in einen neuen Lebensabschnitt, der Herausforderungen einer anderen Art für sie bereithalten wird.

Für die Karate-Community in Oberösterreich und Österreich, für den österreichischen Sport und weit darüber hinaus, bleibt sie eine Ikone. Ihr Weg zeigt, dass es sich lohnt, groß zu träumen und mutig dafür zu kämpfen.

Fotos: Christoph Buchinger